Offener Brief #2

an die Bürger*innen der Gemeinde Kremmen

Liebe Kremmener Bürger*innen,

schweren Herzens haben wir gemeinsam mit unseren Mitstreiter*innen aus der Gemeinde die Entscheidung treffen müssen, dass „Resist to Exist“ dieses Jahr in Kremmen abzusagen. Zu groß war die Gefahr, dass unsere Gäste und Helfer*innen durch den geplanten Polizeieinsatz von dem wir erfahren haben, gefährdet werden. Daher haben wir die Reißleine gezogen und kehren zumindest für dieses Jahr zurück nach Berlin. Das bedeutet aber nicht, dass wir nicht gerne in Kremmen waren oder in Zukunft sein werden. Wir wissen um die große Unterstützung für uns in ihrer Gemeinde. Dafür möchten wir uns herzlichen bedanken. Wir haben Kremmen sehr wohl als weltoffene und tolerante Stadt erlebt und sind froh zumindest drei Jahre ein Teil dessen gewesen zu sein.

Unser besonderer Dank gilt Herrn Brunner und seiner Familie sowie die Orion Agrar GmbH, welche uns für drei Jahre das Gelände zur Verfügung gestellt haben und uns mit allen möglichen Mitteln unterstützt haben. Die untere Bauaufsichtsbehörde Oberhavel ausgenommen, sind wir sehr dankbar für die wunderbare Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden und Institutionen. Vielen Dank an die Ordnungsbehörde Kremmen und die örtliche Polizeibehörde. Namentlich möchten wir uns insbesondere bei Frau Tamms und Frau Richter von der Ordnungsbehörde bedanken.  Herzlichen Dank auch an Danny, dem Leiter des Jugendclubs und allen Jugendlichen, die mit uns in Kontakt waren. Auch politisch haben wir viel Rückhalt erfahren. Die Stadtverordnetenversammlung sprach sich mehrmals eindeutig für unser Festival aus. Hier möchten wir insbesondere Herrn Tietz von den Linken, Herrn Klein von den Grünen und Andreas Dalibor von der SPD danken. Wir wissen, dass ihr mindestens genauso traurig seid, wie wir und hoffen euch trotzdem am Wochenende in Berlin auf dem Resist to Exist wiederzusehen.

Es tut uns selbstverständlich leid, dass einige Unternehmen im Kremmen wegen der Verhinderung unseres Festivals auf ihren extra bestellten Waren sitzen bleiben. Hätten wir die finanziellen Mittel, würden wir all das Grillgut und die Getränke kaufen und mit nach Berlin nehmen. Wir hoffen, dass ihr keinen allzu großen ökonomischen Schaden davon tragt. Ein paar der Stadt und der Region gebuchten Übernachtungsmöglichkeiten werden wir dennoch nutzen, sodass am Wochenende vielleicht trotzdem ein paar Punker*innen gesichtet werden.

Wir würden uns trotz all der Strapazen sehr freuen, nächstes Jahr unser Festival wieder in Kremmen durchzuführen. Dafür braucht es dringend Rechtssicherheit. Aber es braucht auch den politischen Willen, insbesondere von Amtsträgern. Wir hoffen darauf, dass künftig alle Amtsträger in Kremmen und Oberhavel den Wert unseres Festivals und die besondere Bedeutung von kultureller Vielfalt erkennen. Wir sehen uns hoffentlich im nächsten Jahr.

Liebe Grüße

Die „Resist to Exist“-Orga

Hier unser Offener Brief an die Bürger*innen Kremmens als PDF

3 Gedanken zu „Offener Brief #2“

  1. Oh, wow, danke für die offenen und netten Worte!
    Ja, da kann man sich nur fremdschämen, wenn Bürgermeister derartige Grütze machen…
    Ich hoffe in 2020 auf ein Revival-Festival – vielleicht ja auch in direkter Nachbarschaft zu Kremmen?

    Eff eff – fiel Fergnügen am kommenden Wochenene, viel Grüße aus Kremmen und auf bald!

    Antworten
  2. Liebes Orga-Team,

    ich kann diesen offenen Brief voll und ganz befürworten und hoffe, dass ihr nächstes Jahr wieder (versucht) das Festival in Kremmen durchführt. Die Verantwortlichen Kremmens sollten mal nach Wacken schauen!
    Ich habe den diesjährigen Verlauf dieses peinlichen Verfahrens, welches Züge einer privaten Fehde trägt, auf meinem Blog verfolgt und kommentiert.

    Viel Erfolg in Berlin.

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