Der Staub hat sich gelegt und die Wiese neben dem ORWO-Haus erholt sich langsam vom Pogo unseres Festivals. Wir haben endlich die Zeit gefunden uns gemeinsam hinzusetzen und das diesjährige RTE auszuwerten. Alles in allem haben wir dieses Jahr ziemlich gerockt. Nach all den Querelen mit der Baubehörde Oberhavel und dem Bürgermeister der Stadt Kremmen haben wir es geschafft das Festival sehr kurzfristig umzuverlegen. Vielen Dank an die vielen Helfer*innen, die das möglich gemacht haben! Ein besonderer Dank geht selbstverständlich an die Leute vom ORWOhaus, die uns als sich die Situation zuspitzte ohne großes Zögern ihr Gelände anboten. Darüber hinaus geht ein fettes Danke an die Marzahner Behörden, die in wenigen Tagen das möglich gemacht haben, womit wir in Kremmen in einem Jahr gescheitert sind. Natürlich hat bei all der Kurzfristigkeit des Umzugs nicht alles zu 100% geklappt und am Ende war alles viel kleiner als ursprünglich geplant und ohne die Zeltmöglichkeiten, wie in Kremmen. Trotzdem hatten wir fantastische drei Tage mit unserem treuen Besucher*innen – vielen Dank auch an euch! Bei all den schönen Momenten haben wir dennoch hier und da Fehler gemacht. Zu einem Sachverhalt werden wir uns vermutlich in nächster Zeit nochmal zu Wort melden.
Bis dahin wollen wir euch über die nächsten Schritte, die geplant sind, informieren und euch einige Änderungen mitteilen. Zentral ist natürlich die Frage, wo das „Resist to Exist“-Festival 2020 stattfinden wird. Darauf können wir aktuell noch keine klare Antwort geben. Wir werden alle Hebel in Bewegung setzen, um nach Kremmen zurückzukehren. Trotz all der Probleme mit der Baubehörde Oberhavel und dem Bürgermeister haben wir die Stadt als weltoffen und tolerant erlebt. Wir haben uns dort eingelebt und möchten gerne wieder zurück. Gleichzeitig betrachten wir die 25% AFD-Zweitstimmen im Wahlkreis bei der aktuellen Landtagswahl für hochgradig problematisch. Umso wichtiger ist unsere Rückkehr in die Gemeinde. Als klar antifaschistisches Festival können wir vor Ort ein wichtiges Zeichen gegen Rassismus setzen und uns mit den demokratischen Kräften der Stadt verbünden. Wir hoffen, dass das Wahlergebnis auch bei der örtlichen CDU zu einem Umdenken führt, wir als wichtiger Kulturträger erkannt werden und entsprechende Unterstützung erfahren. Auch mit den anderen demokratischen Parteien auf regionaler und Landesebene werden wir das Gespräch suchen. Wir wollen einerseits unser Festival in Kremmen sicherstellen, indem wir kooperativ nach Lösungen für die Durchführung 2020 suchen. Andererseits wollen wir auf eine Änderung des Brandenburgischen Baurechts drängen, damit nie wieder (alternative) Kulturveranstaltungen, wie unser Festival, durch unklare baurechtliche Bedenken verhindert werden können. Da so eine Gesetzesänderung nicht von heute auf morgen vonstattengeht, haben wir uns entschieden den juristischen Weg weiter zu gehen. Wir werden ein Hauptsacheverfahren anstrengen, um Rechtssicherheit darüber zu gewinnen, ob und in welchem Umfang eine Baugenehmigung (inkl. B-Plan-Verfahren, Stellen eines umfangreichen Bauantrags) erforderlich ist. Während wir lokal, politisch und juristisch versuchen ein RTE 2020 in Kremmen zu ermöglichen, suchen wir trotzdem nach Alternativgeländen, die unseren Anforderungen gerecht werden. Ihr seht: wir haben einiges vor.
Da das alles leider viele Ressourcen frisst, wird dieser Prozess nicht spurlos an euch vorübergehen. Neben Anwalts- und Gerichtskosten müssen wir auch allgemein mit steigenden Kosten umgehen. Daher haben wir uns Entschieden an zwei Stellen die Preise zu erhöhen. Konkret geht es Erstens um die Ticketpreise. Wie einige vielleicht schon bemerkt haben, sind die Early-Bird-Tickets im Vorverkauf auf dem Preisniveau (55€) der regulären VVK-Vorverkaufstickets vom RTE 2019 angekommen. Mit 60€ für das normale VVK-Wochenendticket sind wir dennoch für unsere Größenordnung noch relativ günstig. An der Abendkasse kommen nochmal 5€ oben drauf. Einzelne Tage gibt’s ab 25€. Neben den Ticketpreisen erhöhen wir Zweitens den Bierpreis um 50 Cent. Alle anderen Getränke bleiben auf gewohnt niedrigem Preislevel. Wir hoffen dabei auf euer Verständnis und freuen und über zahlungskräftige Leute, die uns unterstützen wollen, um künftige Preiserhöhungen zu verhindern oder so gering wie möglich zu halten. Eine Spendenoption gibt es auf der Vorverkaufsseite.
Eine weitere Änderung die euch erwartet, sind veränderte Spielzeiten auf den Bühnen. Der Plan ist, die Bands auf der großen Bühne eine Stunde zocken zu lassen und auf der kleinen 45 Minuten. Dadurch verringert sich auch die Zahl der Bands von 40 auf 34 bei gleichbleibender Beschallungszeit. Das sorgt so für eine Entspannung beim Booking-Budget, aber hoffentlich auch bei euch, weil die bekannteren Bands weniger dicht gedrängt spielen werden. Außerdem hat es den positiven Nebeneffekt, dass unser Grafiker die Bands wieder halbwegs leserlich auf den Flyer gelayoutet bekommt 🙂
Neben diesen Änderungen arbeiten wir aktuell an unserer internen Struktur, um gut gewappnet für all die kommenden Herausforderungen zu sein. Wir freuen uns trotz der bevorstehenden Arbeit auf jeden Fall jetzt schon wie Bolle auf das „Resist to Exist“ 2020 – und natürlich auch auf euch! Also markiert euch den 31.07. – 02.08.2020 rot im Kalender und schießt euch ein Ticket im VVK.
Die Äcker denen die drauf tanzen!
Liebe Grüße
Eure „Resist to Exist“-Orga-Crew