Über uns

Resist to exist_Kremmen

RESIST TO EXIST?! – Was ist das überhaupt? Wer und was steckt dahinter? Was wollen wir mit dem Festival bewirken? … Wer sich diese Fragen stellt, kann durch diese Seite schlauer werden. 😉

Eckdaten Resist to Exist

Festivalname: RESIST TO EXIST FESTIVAL (Open Air Festival)
Veranstaltungsort: 2016 / 2017 / 2018 Kremmen (bei Berlin), 2019 ORWOhaus Berlin, 2022 / 2023 Berlin Marzahn
Datum: Fr 02. / Sa. 03. / So 04. August 2023
Anzahl der Besucher*innen: ca. 2.500 aus ganz Europa
Camping: wir gehen davon aus
Jahr des ersten Festivals: 2003
Musikstile: Punk, Hardcore, Streetcore, Rap, Ska
Anzahl Bands: ca. 40 (national und international)

Entstehungsgeschichte

Das RESIST TO EXIST FESTIVAL war ursprünglich eine Protestveranstaltung. In den 90er Jahren gab es in den radikal braunen Berliner Randbezirken nahezu keine vor Naziübergriffen sichere Rückzugsmöglichkeit für Alternative jeglicher Art.

Im Laufe der Zeit entwickelte sich im Biesdorfer Park ein solcher Rückzugsraum. Mit täglich knapp 60 Leuten wurden wir dort irgendwann zu einem Dorn im Auge der Bezirksverwaltung. Sie versuchten mit allen Mitteln uns dort wegzubekommen: von Umzäunung, Sperrzeiten, Wachschutz, Wachhund bis hin zur Video- und Zivilüberwachung war alles dabei. Als uns dann auch noch eine Hundertschaft Cops in Vollmontur auf den Hals gehetzt wurde, war endgültig eine brisante Schwelle überschritten.

2003 beschlossen wir lautstark mit unserer neu gegründeten Jugendinitiative RESIST TO EXIST (Widersetzen um zu Überleben) ein Protestkonzert im Biesdorfer Park zu veranstalten, um die Öffentlichkeit auf unsere Situation aufmerksam zu machen und die drohende Schließung des Parks zu thematisieren. Die Initiative ist über die Jahre gewachsen und 2007 auf ein frei stehendes Gelände in Berlin-Marzahn umgezogen. 2009 wurde aus der Jugendinitiative heraus der Verein „alternati e.V.“ gegründet, um einen institutionellen Rahmen für die Arbeit zur Förderung von jugendlichen Subkulturen und benachteiligten Jugendlichen zu schaffen. Seit dem organisiert dieser Verein Jahr für Jahr das RESIST TO EXIST Festival.

Aus dem ersten Konzert mit ca. 200 Besucher*innen entwickelte sich über die Jahre ein 2.500 Besucher*innen starkes Festival mit 2 Bühnen und bis zu 40 Bands.

Seit 2016 findet das Festival in Kremmen bei Berlin statt, weil in Berlin-Marzahn die vorhandenen Freiflächen nach und nach verkauft und privatisiert wurden. Wir bedanken uns dabei herzlich bei Herrn Brunner, dessen Gelände wir nutzen durften.

Nach einer juristischen und politischen Auseinandersetzung mit der unteren Bauaufsichtsbehörde Oberhavel bzw. dem CDU-Bürgermeister der Stadt Kremmen, zogen wir 2019 sehr kurzfristig ins ORWOhaus nach Berlin um.

Aufgrund der Covid-Pandemie wurde das Festival 2020 und 2021 abgesagt.

Die Anfänge im Biesdorfer Park 2003

Unsere Philosophie

Da das RESIST aus einem gemeinsamen Problem heraus entstanden ist (das die gesamte damalige Familie betraf), war der Gedanke der Gemeinsamkeit immer ein primär wichtiger.

Im Laufe der Zeit halfen nicht mehr nur alte Parkbesucher beim Festival mit, sondern zunehmend immer mehr überregionale Helfer*innen. Es entwickelte sich fast beiläufig eine organisatorische DIY-Struktur. Inzwischen besteht die gesamte Crew während des Festivals aus mehreren hundert Personen. Alle ehrenamtlich, alle just for fun. Denn allen ist der Gedanke, ein gemeinsames Projekt zu wuppen, das zudem auch einen gehörigen Haufen Ideal und Haltung im Gepäck hat, zu einer Herzensangelegenheit geworden. Und mal ernsthaft: wer organisiert nicht gern seine eigene Party?! 😉

Der Umzug nach Berlin-Marzahner Gelände am Nordring (ab 2007)

Und wer organisiert das alles?

Im Vorfeld sitzen wir in unserer Orga mit 20 bis 25 Leuten regelmäßig zusammen und planen das Fest. Die gesamte Crew während des Festivals besteht aus knapp 500 Helfer*innen. Alle ehrenamtlich – niemand verdient mit dem Festival Geld.

Der Umzug auf das Berlin-Marzahner Gelände am Hornoer Ring (ab 2011)

Finanzen

Das Festival ist nicht kommerziell. Die Kosten für Bands, Technik, Catering, etc. werden durch Förderungen, Spenden und Benefizveranstaltungen sowie Einnahmen aus Ticketverkäufen, Tresenverkäufen und Standmieten gedeckt. Verbleibende Defizite konnten in den vergangenen Jahren durch private Spenden und die Unterstützung verschiedener Vereine ausgeglichen werden.

Ehrenamtliche Arbeit heißt für uns, dass wir keine Kohle für die Arbeit bekommen, auch keine Aufwandsentschädigungen oder sonst was. Im Gegenteil, wir stecken auch privates Geld in das Festival (Telefonkosten, Benzingeld, etc.). Ticketpreise kalkulieren wir so, dass wir alle Kosten decken.

Herkömmliche Sponsoren haben wir nicht. Wir kooperieren mit einigen Labels und anderen Festivals bzgl. gemeinsamer Flyer; das war es dann aber auch. Keine Logoplatzierungen, keine Werbekostenzuschüsse, kein irgendwas! Unser heimlicher Sponsor ist die Szene mit ihrer alljährlichen Unterstützung selbst – dicke Werbelogos kommen uns nicht auf den Flyer oder auf den Acker.

Der Umzug auf das Kremmener Gelände am Oranienburger Weg (ab 2016)

Komm vorbei!

Alles wer weltoffen denkt, Spaß am Feiern und Musik hat, gern auch politisch interessiert und kein*e Aggro-Idiot*in ist, ist bei uns mehr als willkommen. Genre ist uns egal – wie auch in unserer Orga sind wir für alles und jeden offen.

Das Rassist*innen, Sexist*innen und andere Intolerante bei uns unerwünscht sind, dürfte sich inzwischen ebenso herumgesprochen haben.

Was gibt’s bei uns auf die Ohren?

Primär konzentrieren wir uns auf Punk und Hardcore. Eine Prise Ska ist aber auch immer mit dabei. Seit 2015 haben wir auch verschieden Formen von Rap mit am Start.

Mit dabei waren bisher beispielsweise DRITTE WAHL, TOTAL CHAOS, DISTEMPER, OXO 86, RASTA KNAST, POPPERKLOPPER, GET THE SHOT, SCOWL, WAVING THE GUNS, AUDIO88 & YASSIN, THE BABOON SHOW, EXTREME NOISE TERROR, OI POLLOI, FEINE SAHNE FISCHFILET, TIEFENRAUSCH, REDSKA, LOS FASTIDIOS, SHAM 69, WHAT WE FEEL, LOIKAEMIE, ZSK, RAWSIDE, KOP, SIBERIAN MEAT GRINDER, WOLFBRIGADE, A+P, MAID OF ACE, BUSTER SHUFFLE, TOXOPLASMA, SKANNIBAL SCHMITT, SKAMPIDA, THE CASUALTIES, ATARI TEENAGE RIOT, NEON SCHWARZ, NON SERVIUM, RESTARTS, RAZZIA, KRAV BOCA, THE BRIDGE CITY SINNERS, TERRORGRUPPE, RYKERS, DAYS N‘ DAZE, MAD SIN und und und…

Nachts gibt es im Aftershowzelt Live-Punkrock-Karaoke – eine Band begleitet dich, während du selbst bekannte Punk-Gassenhauer singst! Vor den ersten Acts zum Start in den Tag gibt es in o.g. Aftershowzelt ein politisches Info- und Kinoprogramm. Auf dem Veranstaltungsgelände gibt es neben den Food-Ständen außerdem noch Merch- und Infostände von diversen Projekten. So könnt ihr euch über alles aktuelle informieren und es kann ein Austausch beginnen.

Wer seine Zahnbürste, Deo oder sonstiges vergessen hat mitzunehmen, kann bei „Onkel Emmas Kramladen“ vorbei gucken. Am gleichen Stand kann man auch über die Feldpost Postkarten verschicken.

Es ist also für alle etwas dabei! 🙂

Was unterscheidet uns von anderen Festivals?

Dass wir sowohl im Kollektiv, als auch in unseren Crews offen für alles sind und allen Interessent*innen die Chance geben, selbst ein Teil des Ganzen zu sein. Fast 500 ehrenamtliche Helfer*innen aus allen Teilen Deutschlands (und teils darüber hinaus) wuppen Jahr für Jahr das Fest und bekommen kein Geld dafür. Das Ding kommt aus der Szene, ist für die Szene und wenn es gut läuft fließen am Ende Mehreinnahmen wieder zurück in die Szene. Ein symbiotischer Kreislauf.

Es gibt leider viele Veranstalter*innen, die die Szene zwar melken, aber nicht füttern. Die von ihr nehmen, aber ihr nichts geben. Die von ihr profitieren, aber nicht in sie investieren. Die hässliche Business-Fratze unserer Genres … möchten wir auch gar nicht grundlegend verteufeln, nur sind das am Ende auch oft genau diejenigen, die aus kommerzieller Motivation heraus fragwürdige Combos in ihre Line-Ups buchen.

Finden wir scheiße! Uns mundet ein „Miteinander“ und „Füreinander“ ganz einfach besser. Und genau darin unterscheiden wir uns auch.

Alles was das Herz begehrt: Merch-, Info-, Getränke- und Fressstände (Fleisch und vegan) laden zum Schnacken, Trinken und Mampfen ein – seit 2016 gibt es vormittags auch einen Frühstücksstand auf dem Zeltplatz

Rücksicht nehmen

Um die Lärmbelästigung unseres Festivals für die Anwohner*innen der Stadt zu mindern, haben wir unsere Bühnen eingedreht, investieren viel Geld in streuungsreduzierende Boxensysteme und haben eigens für die nächtliche Aftershow ein lärmminderndes Zelt auf dem Platz.

In den letzten Jahren sind unsere Lärmmessenden bei Beschwerden oft persönlich bei Anwohner*innen vorbeigekommen und haben sich mit ihnen ausgetauscht. 2016 konnten wir die Lärmstreuung soweit verringern, dass wir nahezu null Belästigungen erzeugten und sogar – man höre und staune – ein Lob seitens der Polizei erhielten. Das gab es so auch noch nie.

Wir freuen uns auch wie Bolle, wenn ein paar Kremmener Anwohner*innen bei uns vorbei schauen, um mit uns gemeinsam ein schönes Wochenende zu verleben.

Nicht nur Party: im Aftershowzelt gibt es vormittags Infoveranstaltungen mit Diskussionen und Filmvorführungen

Was war bisher das verrückteste Erlebnis?

Als die schottische Band „OI POLLOI“ unser Resist-Booking-Team anrief und berichtete, dass unser Fahrer gerade die falsche Band am Flughafen eingesackt hat. Es stellte sich heraus, dass es sich dabei um die allseits bekannten schottische Band „REDNEX“ („Cotton Eye Joe“) handelte!

Weil unser Fahrer diese nicht kannte, setzte er sie mit den Worten „Da vorn ist ein Taxistand – GET OUT OF MY CAR!“ mitten im Nirgendwo ab. Die Story ging nicht nur quer durch Europa, sondern hat es sogar in US-Radio-Interviews geschafft. 😀

War war bisher die verrückteste Forderung eines Acts?

Kein Geld entgegen nehmen zu wollen, bevor mit dem Veranstalter nicht zwei Flaschen Schnaps getrunken werden. … Am Ende sind die eh alle sympathisch durchgeknallt.

Ihr wollt noch mehr wissen?! Dann schaut mal beim Interview mit dem Dude vorbei! 🙂

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